Wirtschaft

Ukraine: BlackRock wird offizieller Regierungsberater in Wirtschaftsfragen

Eine in Washington, D.C. unterzeichnete Vereinbarung sieht vor, dass die Finanzmarktberatung von BlackRock das Wirtschaftsministerium der Ukraine unterstützt. Dabei sollen dem Land öffentliche und private Investitionen zugeführt werden.
Ukraine: BlackRock wird offizieller Regierungsberater in Wirtschaftsfragen© Screenshot: Webseite Wladimir Selenskij, 14.11.2022

Das erste Meeting für eine Zusammenarbeit zwischen der ukrainischen Regierung unter Präsidenten Wladimir Selenskij und der international tätigen US-amerikanischen Investmentgesellschaft BlackRock fand am 19. September 2022 statt. In der Videokonferenz wurden laut Informationen der offiziellen Webseite des Präsidenten Selenskij die "Möglichkeiten zur Förderung öffentlicher und privater Investitionen in der Ukraine" erörtert.

Am 11. November gab das offizielle Online-Regierungsportal der Ukraine nun folgende Mitteilung bekannt:

"Das ukrainische Wirtschaftsministerium und BlackRock, die weltweit größte Investmentgesellschaft, haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, in der sie sich auf einen Rahmen für die beratende Unterstützung bei der Entwicklung einer speziellen Plattform einigen, die privates Kapital für die Erholung und Unterstützung der ukrainischen Wirtschaft anziehen soll."

Die Mitteilung informiert darüber, dass die Vereinbarung am 10. November 2022 in Washington, D.C. unterzeichnet wurde. Die "erste stellvertretende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin" der Ukraine, Yulia Svyrydenko, als dort bei der Unterzeichnung Anwesende wird mit den Worten zitiert:

"Es ist sehr wichtig für uns, der ganzen Welt zu zeigen, dass der Krieg Investitionen in der Ukraine nicht ausschließt. Schließlich sind Investitionen der Schlüssel für eine künftige schnelle und effektive wirtschaftliche Erholung. Daher haben wir hohe Erwartungen an die Zusammenarbeit mit der FMA-Abteilung von BlackRock. Wir hoffen, dass diese 'Erholungsplattform' zu einem wirksamen Mechanismus für die Mobilisierung von Investitionen in Schlüsselsektoren unserer Wirtschaft wird."

Die Mitteilung über die Zusammenarbeit wurde zu einem Zeitpunkt veröffentlicht, als in medialen Berichten auch über die Folgen des Insolvenzantrages der Kryptowährungs-Handelsplattform FTX und mögliche Verluste von Millionen- wenn nicht sogar Milliarden-Investitionen der ukrainischen Regierung in dieser Handelsplattform gemutmaßt wurde:

Als Ergebnis der Verhandlungen und als zukünftige Ziele der Zusammenarbeit wurde nach der gemeinsamen Videokonferenz im September folgendes Statement seitens der ukrainischen Regierung abgegeben:

"Dies könnte eine Beratung über die Struktur, den Investitionsprozess, die Verwaltung und die Verwendung der Erlöse eines Fonds beinhalten. Ziel des Fonds wäre es, öffentlichen und privaten Anlegern die Möglichkeit zu geben, sich am Wiederaufbau und an der Verjüngung der Marktwirtschaft in der Ukraine zu beteiligen, indem den Anlegern faire und gerechte Renditen geboten werden."

Wladimir Selenskij wird mit den Worten zitiert:

"Wir haben gezeigt, dass wir wissen, wie man auf dem Schlachtfeld gewinnt. Eine weitere wichtige Aufgabe für uns ist es, auch in der Wirtschaft Siege zu erringen und ein attraktives Land für Investoren zu sein."

Im März 2022 hatte der CEO Laurence D. Fink von BlackRock in einem Brief an seine Aktionäre betont, dass das Unternehmen "an der Seite des ukrainischen Volkes steht, das im Angesicht der gnadenlosen Aggression wahren Heldenmut bewiesen habe" (FAZ-Artikel mit Bezahlschranke). DieNew York Timesnannte in einemArtikelüber die Videokonferenz zwischen Wladimir Selenskij und "Larry" Fink eine "weltweite Vermögenssumme" von BlackRock in Höhe von geschätzten 8,5 Billionen Dollar. Bevorstehende Beratungen der Investmentgesellschaft würden auf der langjährigen Zusammenarbeit mit "mit Finanzinstituten, Aufsichtsbehörden und Regierungen" basieren.

Viele der "öffentlichen und privaten Kreditgeber der Ukraine", darunter auch BlackRock, hätten bereits "einem Zahlungsstopp für Schulden in Höhe von mehreren Milliarden Dollar zugestimmt", so behauptet der Artikel in der New York Times.

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