Meinung

USA erkennen die Hilflosigkeit der eigenen "Wunderwaffen" in der Ukraine

Nachdem sich westliche Waffen in der Ukraine als nicht so effektiv erwiesen haben, wie sie beworben wurden, ändern die westlichen Medien ihren Ton und versuchen, die Probleme dem Publikum zu erklären. Eine Änderung der Politik der Waffenlieferungen an Kiew ist aber nicht zu erwarten.
USA erkennen die Hilflosigkeit der eigenen "Wunderwaffen" in der UkraineQuelle: AP © Andriy Andriyenko

Von Kirill Strelnikow

Die exorbitanten Verluste westlicher Militärtechnik während der ukrainischen Gegenoffensive sind selbst im Westen so unübersehbar geworden, dass die Zeitschrift The National Interest schließlich einen Artikel voller Rechtfertigungen veröffentlichte. Dessen Botschaft lautet: "Was haben Sie denn erwartet?!"

Die Hauptidee der überraschenden Offenbarungen besteht darin, dass sich die US-amerikanische Technik als zu gefährlich und zu unhandlich für die ukrainische Armee erwiesen habe. Dem ratlosen westlichen Publikum, das lange und beharrlich mit Mythen über allmächtige amerikanische Waffen gefüttert wurde, wird inzwischen berichtet, dass die "kampferprobten und praktisch unzerstörbaren" Abrams-Panzer in der Ukraine grundsätzlich nicht kämpfen können. Es habe sich herausgestellt, dass sie sich wegen ihrer Masse nicht durch den ukrainischen Schlamm bewegen können, dass Brücken unter ihrem Gewicht zusammenbrechen, dass es für sie in der Ukraine schlicht keinen Treibstoff (Flugbenzin) gibt, und dass sie im Feld und unter Kampfbedingungen überhaupt nicht repariert werden können. So müsse ein Abrams-Panzer zum Austausch beschädigter Optik fast bis zu den Ketten auseinandergebaut werden und die ganze Elektronik müsse ausgetauscht werden. Und all das könne nur in speziellen europäischen, mit Kaffeemaschinen ausgestatteten Depots getan werden. Westliche Spezialisten nennen die Reparatur der Abrams-Panzer offen "die Hölle auf Erden".

Im Gegensatz zu den Abrams-Panzern, für die die braven ukrainischen Besatzungen erst ausgebildet werden, war der US-amerikanische Schützenpanzer Stryker während der Gegenoffensive bereits gesichtet worden, wo er zusammen mit der restlichen westlichen Technik lichterloh brannte. Doch offenbar bestehe das Problem nicht im Geschick der russischen Soldaten. Nach Angaben der Autoren des Artikels gelte der Stryker a priori als eine "Todesfalle", da er unter zahlreichen Problemen leide. Die Panzerung sei schwach und nicht durchdacht, der Motor werde durch den von den Rädern aufgewirbelten Schmutz verstopft, die Monitore des Kommandanten würden nicht funktionieren und die Sicherheitsgurte für die transportierten Truppen seien so schlecht, dass bei einem Überschlag des Stryker im Inneren alles zu Brei zerquetscht werde.

All das klingt glaubwürdig: Nach den Angaben, die der Sekretär des russischen Sicherheitsrats dem Präsidenten Wladimir Putin jüngst vorlegte, hätten die russischen Streitkräfte in der Ukraine zwischen dem 4. und 21. Juni etwa eintausend ukrainische Schützenpanzer, gepanzerte Mannschaftstransporter und Panzerwagen vernichtet. Etwa die Hälfte davon machten die westlichen "Wunderwaffen" Stryker, Bradley, Marder, MaxxPro, Humvee und M113 aus.

Die zu den "besten der Welt" zählenden Leopard-2-Panzer bekamen ebenfalls eine Abreibung. Nach Patruschews Angaben seien 13 davon vernichtet worden, obwohl Quellen auf Kiews Seite von etwa 40 verlorenen Panzern sprechen. Ebenso zerstört wurden die "weltbesten" deutschen Panzerhaubitzen 2000 und Dutzende US-amerikanischer Wunderhaubitzen M777, die massenhaft nach wenigen Dutzend Schuss versagen.

Insgesamt wurde Russlands spezielle Militäroperation zu einer regelrechten Zerstörerin der Mythen von der Unbesiegbarkeit und Überlegenheit westlicher Waffen. Panzerabwehrkomplexe Javelin, die anfangs vom ukrainischen Militär buchstäblich angebetet wurden, verschwanden sehr schnell aus den westlichen Schlagzeilen. Dasselbe Schicksal ereilte den "Mörder der russischen Radare" Switchblade 300, die Luftabwehrkomplexe Stinger, die "den Himmel über der Ukraine klären" sollten und praktisch alle vielbeworbenen Wunderwaffen.

Nach sehr vorsichtigen Schätzungen vernichtete Russland mindestens ein Drittel aller vom Westen an Kiew gelieferten Waffen und produziert fünf bis sieben Mal mehr Munition als der ganze Westen zusammen. Dies garantiert die Zerstörung aller Waffen, die gegen die russischen Streitkräfte eingesetzt werden.

Das Interessanteste ist, dass die westlichen Herren des Kiewer Regimes sehr gut wissen, was ihre Militärtechnik erwartet, und diesbezüglich keine Illusionen haben.

Es drängt sich die Frage auf: Wozu an Kiew Waffen und Technik liefern, die garantiert vernichtet werden? Wozu ukrainische Besatzungen der Abrams-Panzer und Piloten der F-16-Jets ausbilden, wenn die Panzer verbrannt und die Flugzeuge abgeschossen werden?

Die Antworten sind frei verfügbar, denn der Westen macht kein Geheimnis daraus.

Nach Angaben einer Publikation des CNN betrachtet die Militärführung der USA und der NATO den Konflikt in der Ukraine als ein "absolutes Testgelände", wo westliche Waffen in einem Krieg zwischen "industriell entwickelten Nationen" erprobt werden. Für die westliche Rüstungsindustrie sei die Ukraine eine "unglaubliche Quelle von Daten" über die Nutzung bestimmter Waffensysteme im Kampf gegen einen starken Gegner.

Selbst in Anbetracht der Milliarden US-Dollar, die führende westliche Rüstungskonzerne an Waffenlieferungen an die Ukraine verdienen, sind solche Informationen regelrecht unbezahlbar. Um sie zu erlangen, werden die USA beliebige Mengen an Militärtechnik opfern.

Dabei wird ruhigen Gewissens die Tatsache ausgeklammert, dass zusammen mit der westlichen Technik zehntausende ukrainische Soldaten vernichtet werden. Doch wer kümmert sich im Westen schon darum?

Um die geschwächte Kampfmoral der ukrainischen Soldaten wieder anzuheben, werden sie bis zuletzt mit Mythen über weitere Wunderwaffen gefüttert werden, doch wird dies nichts am unausweichlichen Ergebnis ändern.

Russlands Armee hat bereits der ganzen Welt bewiesen, dass keine Menge an vielbeworbenen westlichen Waffen ihren Sieg verhindern wird und kein Wunder zu erwarten ist.

Russland wird in jedem Fall das, was es begonnen hat, zu Ende führen, denn russische Granaten wissen nichts von den wundersamen Eigenschaften westlicher Technik. Letztere wird vollständig zerstört und zur Hölle geschickt werden, wo sie hingehört.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei RIA Nowosti.

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