Meinung

Ein Jahr nach Einführung der 3G-Nötigung – Das BMG beharrt auf seiner Maskenpolitik

In einem aktuellen Twitter-Beitrag schreibt das BMG, dass es weiterhin sinnvoll sei, in Bus und Bahn eine Maske zu tragen. Eine SWR-Doku verdeutlicht, dass die Schuld am ungeklärten Maskenskandal eindeutig bei Jens Spahn liege. Am 18. November 2021 wurde im Bundestag die 3G-Regelung im Infektions­schutzkatalog verankert.
Ein Jahr nach Einführung der 3G-Nötigung – Das BMG beharrt auf seiner Maskenpolitik© Screenshot: Twitter-Kanal BMG 18.11.2022

Von Bernhard Leyon

Wo bleibt sie nur, die Zeit? Viele Menschen befinden sich aufgrund der zehrenden Umstände der Corona-Krise in dem gefürchteten Routinetunnel. Für manch' Bürger dunkel und beängstigend. Für andere mit dem ein oder anderen Türchen oder zumindest Fensterchen, um sprichwörtlich mal nach Luft zu schnappen.

Diese wichtige menschliche Grundlage des Luftholens, das Grundbedürfnis des freien Atmens, des Durchatmens, war und ist aufgrund rein politischer Maßnahmen-Verordnungen der Jahre 2020 bis in die Gegenwart Abermillionen Bürgern sehr oft nicht vergönnt. Mutwillig, durch eine kontrovers wahrgenommene Diskussion, um den Sinn und eine vermeidliche Wirkung durch die Nötigung einer Maskenpflicht. Irritierend ab Tag eins, zum vermeintlichen Wohl und Schutz der Menschen, wird ein Produkt der (Arbeits-)Schutzausrüstung – die FFP2-Maske – mit klar definierter Nutzungsanleitung kurzum nachweislich kontraproduktiv umdefiniert und aufgenötigt. Um die bekannte Thematik abzukürzen, folgt das Zitat einer Tagesschau-Meldung vom 10. Mai 2021:

"Öffentlicher Nahverkehr: Studie sieht kein erhöhtes Risiko in Bus und Bahn – Die regelmäßige Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel birgt kein erhöhtes Risiko einer Coronainfektion. Zu diesem Ergebnis kommt eine ÖPNV-Studie."

Der Ordnung halber muss erwähnt werden, dass die Tagesschau-Redaktion im Text des dazugehörigen Artikels sofort darauf hinweist, dass es an der Studie "jedoch Zweifel gibt". Zweifel waren in den vergangenen knapp drei Jahren vonseiten der Medien nur dann angebracht, wenn vorliegende Ergebnisse oder Argumente den politischen Vorstellungen und Vorgaben nicht dienlich waren. Eine Diskussion wurde dabei nicht gewünscht. Konträren Meinungen zügig die Luft genommen. Der Luftraum der mehr als eingeschränkten Deutungshoheit wurde zum medial-politischen Sperrgebiet.

Der 18. November ist in zweierlei Hinsicht ein Datum für die privaten Archive. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) veröffentlichte eines der regelmäßigen animierten Twitter-Videos. Das Thema lautet Maskentragen in Bahn und Bus und der vermeintliche Sinn dieser Aktion. Die Bürger sind müde, unwillig, regelrecht bockig bei diesem Thema geworden. Studien wie auch persönliche Erfahrungswerte haben den Menschen im Land gezeigt, es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Das Vertrauen in die Politik und zu Großteilen in die Medien ist aufgebraucht. Die Luft der Glaubwürdigkeit vollends entwichen aus einem mittlerweile schlaff wirkenden Argumentations-Luftballon.

So behauptet das BMG in dem Beitrag:

"Das Coronavirus wird über Tröpfchen und Aerosole übertragen. Um sich und andere vor einer Ansteckung zu schützen, ist es weiterhin sinnvoll, in Bus und Bahn eine Maske zu tragen. So schützen Sie sich und Ihre Mitmenschen."

Natürlich wissen die Macher und Verantwortlichen, dass in dieser Aussage sehr viele fragwürdige, zumindest diskussionswürdige Formulierungen eingearbeitet wurden. Jedem kritischen Bürger fallen umgehend mindestens drei "Aber" ein. Stichworte: "Ansteckung", "Sinn" und "Schutz". In dem folgenden Video aus dem Jahr 2020 findet sich eine ehemals dementsprechende Bestätigung durch den Charité-Charmeur Christian Drosten, der seit Wochen doch auffällig abgetaucht ist. Für den Sunny-Boy und Medien-Darling der Jahre 2020 und 2021 ist die Luft etwas dünner geworden. Er wird es ohne größere Schäden überleben. Viele Menschen in diesem Land hatten dahin gehend, auch aufgrund der von ihm eingeforderten Maßnahmen, nachweislich weniger Glück:

Am Ende geht es aktuell nur noch um die Diskussion, wann Politik und zuarbeitende Medien den Bürgern das Recht auf die ursprünglich selbstverständliche Eigenverantwortung zu vollen 100 Prozent wieder gestatten – wieder in die eigenen Hände legen.

Die Motivation des BMG-Infobeitrags könnte natürlich auch mit der Tatsache zusammenhängen, dass in diversen Lagerungsstätten noch Abermillionen von überflüssigen Masken unterschiedlichen Typus vor sich hin stauben. Zu diesem Thema klärt eine wirklich erkenntnisreiche, also empfehlenswerte Dokumentation des SWR auf. Der Titel lautet: "Maskendeal – Millionen abgelaufene Masken sollen verbrannt werden!" Worum geht es?:

"Im März 2020 als Schutzmasken knapp waren, beschaffte das Bundesgesundheitsministerium Schutzmasken im Wert von ca. 6,3 Milliarden Euro. Während Maskenlieferanten weiterhin auf ihr Geld warten, sind noch Millionen von mittlerweile abgelaufenen Masken eingelagert. Den Steuerzahlern kommen die Maskengeschäfte immer teurer zu stehen, denn nun sollen diese Masken energetisch verwertet werden!"

Energetisch bedeutet, sie werden früher oder später verbrannt werden müssen. Milliarden von Steuer-Euro werden also in die Luft geblasen. Da bekommt manch' Bürger, ob mit oder ohne Maske, direkt eine bedenkliche Schnappatmung. So viel sei aus dem Inhalt der Dokumentation verraten, der sich aktuell sehr unangenehm um Verzeihung anbiedernde Vorgänger von Karl Lauterbach, Jens Spahn, kommt in dem Beitrag nicht sehr gut weg. Berechtigterweise – auch hier nur die Stichworte "Maskengate" und "Vetternwirtschaft der alten Schule".

Genau vor einem Jahr, am 18. November 2021, votierten 398 Abgeordnete des Deutschen Bundestags für eine Verschärfung der Lebensumstände von rund 83 Millionen Menschen im Land. Dazu heißt es auf der Bundestagsseite:

"Beschlossen wurde die Einfügung eines bundeseinheitlich anwendbaren Katalogs möglicher Schutzvorkehrungen in Paragraf 28a des Infektionsschutzgesetzes (...). Genannt werden die Anordnung eines Abstandsgebots, die Maskenpflicht, die Vorlage von Impf-, Genesenen- oder Testnachweisen, verpflichtende Hygienekonzepte, Auflagen für den Betrieb von Gemeinschaftseinrichtungen wie Hochschulen oder Einrichtungen der Erwachsenenbildung sowie die Verarbeitung von Kontaktdaten von Kunden, Gästen oder Teilnehmern einer Veranstaltung."

Schlichter formuliert, für sehr viele Menschen kam es zu Erfahrungen, die sie zuvor nur aus Geschichtsbüchern kannten. Gesellschaftliche Ächtung und Ausgrenzung durch die 3G-Regelung. Es wurde beschimpft, verbal wie körperlich gespuckt. Familien entzweiten sich. Freundschaften nach Jahrzehnten zerstört. Hunderttausende Kinderseelen nachhaltig geschädigt. Hunderttausenden alten Menschen der Lebenswille reduziert oder brutal genommen. Ja, es gab Menschen, die einsam gestorben sind, aufgrund dieser unmenschlichen und aufgezwungenen 3G-Regelung.

Zwei Beispiele aus eigener Erfahrung. Verwandte sprachen von mir nur noch in dritter Person: "Mit so jemandem wollen wir nichts mehr zu tun haben." Eine Oma starb. Der Sohn durfte nicht ins Heim, da pro Tag nur ein Angehöriger nach negativem PCR-Bescheid – und natürlich nur mit FFP2-Maske – in das Gebäude durfte. Am Tag des Ablebens durfte er nicht zu seiner Mutter, da er ja schon am Vortag da war. Er konnte keinen Abschied nehmen. Die Sachen wurden Tage später in Kisten vor das Heim gestellt – "Er müsse ja nicht unbedingt reinkommen". 

Stefan Aust, Chefredakteur von Welt24, erkannte sehr früh in dieser epochalen Gesellschaftskrise zum Thema Masken:

"Die Maske muss der Maske wegen getragen werden. Als Symbol für Gehorsam den Maßnahmen der Regierung gegenüber."

Mehr muss man dann auch nicht zum Thema Masken-Irrsinn resümieren. Über diesen Satz des Herrn Aust sollten auch die Damen und Herren im BMG noch einmal nachdenken, bevor sie solche Filmchen in Auftrag geben. Bei Herrn Lauterbach liegen die Probleme mit dem inhaltlichen Reflektieren, einer möglichen Einsicht zu politischen Fehlern und Fehldeutungen auf einer ganz anderen, tieferen Ebene. Die Forderung der Bürger lautet daher weiterhin aktuell ganz schlicht – bitte etwas mehr Vertrauen seitens der Politik in die Eigenverantwortung der Menschen im Land.

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