International

USA keine Kriegspartei in Ukraine? – Russischer Botschafter: "Absolut lächerlich und haltlos"

Das Pentagon unterstützt Kiew militärisch und prahlt neuerdings sogar öffentlich damit. Dies ist für den russischen Gesandten in Washington zwar Anlass zu tiefer Besorgnis, werde aber auf dem Schlachtfeld zu keinen wesentlichen Veränderungen führen.
USA keine Kriegspartei in Ukraine? – Russischer Botschafter: "Absolut lächerlich und haltlos"Quelle: Sputnik © Alexander Stscherbak

Es sei ein Anlass zu tiefer Besorgnis, dass die US-Regierung offen damit prahle, dass die jüngsten Erfolge der Ukraine auf dem Schlachtfeld, unter direkter Beteiligung des Pentagons erzielt worden seien, sagte Anatoli Antonow, der russische Botschafter in Washington, am Mittwoch in einem Interview.

"Vor diesem Hintergrund klingen die Beteuerungen aus Washington, die USA seien nicht Partei in diesem Konflikt, absolut lächerlich und haltlos", argumentierte der Botschafter gegenüber RIA Nowosti. "Die Fakten und die Aussagen ehemaliger und aktueller Politiker und Generale besagen etwas ganz anderes."

Der Botschafter zeigte sich zudem darüber empört, dass in Videoaufnahmen vom Schlachtfeld, die derzeit auf westlichen Kanälen gezeigt werden, deutlich zu hören ist, dass die Soldaten und Offiziere fließend Englisch sprechen, viele mit ausgeprägtem britischem oder US-Akzent. "Und die kämpfen gegen uns", fügte er hinzu. Die USA hätten alles getan, um die Ukraine in eine Müllhalde für ihre veralteten Waffen, aber gleichzeitig auch in ein Testgelände für neuartige NATO-Ausrüstung zu verwandeln, gab Antonow zu bedenken und wies auf den unstillbaren Profithunger des militärisch-industriellen Komplexes der USA hin.

Nach Angaben des Pentagon haben die USA der Ukraine seit 2014 Militärhilfe im Wert von mehr als 17,2 Milliarden US-Dollar geleistet und seit Februar weitere 14,5 Milliarden US-Dollar nachgelegt. Kiews Schirmherren seien "macht- und geldgierig" und nicht an einer friedlichen Lösung des Konflikts interessiert, resümierte Antonow. Zudem gab er zu bedenken, dass im Westen wenig bis gar nicht über Verhandlungen gesprochen werde, nur über die Lieferung weiterer Waffen an die Ukraine.

Das Hauptziel des Westens sei es, Russland mit allen Mitteln zu besiegen und es anschließend daran zu hindern, eine Schlüsselrolle auf der internationalen Bühne einzunehmen. "Und wenn sie die Möglichkeit dazu bekommen, dann zerschlagen sie unser Land in Einzelteile", warnte der Botschafter. "Sie werden nicht aufhören, die Ukraine in weitere selbstmörderische Abenteuer zu treiben, wie in die kürzlichen 'Offensiven', die von Anfang an zum Scheitern verurteilt waren."

Die Ukraine verkündete kürzlich, dass ihr jüngster Vorstoß in der Region Charkow ein "Wendepunkt" im Krieg gegen Russland sei. Am Montag berichtete die New York Times, dass die USA und Großbritannien an der Planung der Gegenoffensive von vergangener Woche beteiligt waren, einschließlich des Eingeständnisses des politischen Chefs des Pentagon, Colin Kahl, dass das US-Militär im Vorfeld einige taktische Modellierungen und Simulationen durchspielte und die Erkenntnisse daraus anschließend mit Kiew teilte.

"Die aktuelle Situation, in der Washington Kiew gegen uns aufhetzt, ist eine unbestreitbare, offensichtliche Tatsache", betonte Antonow. "Wenn die Amerikaner den wahnsinnigen Forderungen der Ukraine nach Langstreckenraketen nachkämen, dann würde ein solches Szenario eine direkte Beteiligung der USA an einer militärischen Konfrontation mit Russland bedeuten."

Trotzdem würde dies nicht zu wesentlichen Veränderungen an der Front führen, gab sich Antonow überzeugt. "Nur naive, kurzsichtige Politiker, die keine Kenntnis von Geschichte haben, können an einen Sieg über Russland auf dem Schlachtfeld glauben."

Russlands Mission sei es, "die Grundlagen einer multipolaren Weltordnung zu schaffen" und die "regelbasierte Weltordnung" der USA und des Westens "in den Mülleimer der Geschichte zu treten". Moskaus Diplomaten hätten keine Zweifel daran, dass Russland am Ende erfolgreich sein wird.

Mehr zum Thema"Gegenoffensivstrategie" – Großbritannien und USA stehen hinter Kiews verlustreichem Zombiekrieg

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.