Russland

Peskow: Kein Verbot kritisch eingestellter Künstler

Aus Spielplänen russischer Theater und Regalen in Buchhandlungen verschwinden Namen und Werke kritisch eingestellter Autoren. Kremlsprecher Dmitri Peskow dementiert Behauptungen über ein systematisches Verbot. Die Handlungen der Behörden zeigen aber Anderes.
Peskow: Kein Verbot kritisch eingestellter KünstlerQuelle: Sputnik © Wladimir Pesnja

Der Schriftsteller Boris Akunin hat erklärt, sein Name sei aus den Theaterplänen des Russischen Akademischen Jugendtheaters entfernt worden, wo seine Stücke derzeit aufgeführt werden. Unterdessen seien auch die Werke mehrerer Schriftsteller, die in Russland zu "ausländische Agenten" erklärt worden seien, in den Regalen von Buchhandlungen nicht mehr aufzufinden.

Kremlsprecher Dmitri Peskow bestreitet Mutmaßungen über Pläne, die Werke von kritisch eingestellten Künstlern oder denen, die Russland seit dem Beginn der Spezialoperation verlassen haben, systematisch zu verbieten. Laut Peskow hatte der russische Präsident Wladimir Putin bereits erklärt, die Versuche des Westens, russische Kultur zu verbieten, seien völliger Unsinn. Man dürfe nicht in gleicher Weise handeln.

"Der Präsident hat seine Haltung geäußert, ganz klar und eindeutig. Daran muss man keine Zweifel haben."

Auch das russische Ministerium für Kultur hat die Entfernung des Namens von Boris Akunin aus dem Theaterprogramm kommentiert. Laut dem Ministerium sei diese Entscheidung nachvollziehbar:

"Die Künstler, die in den schweren Zeiten das Land verlassen haben, auf Russland verzichtet haben, gegen seine reiche Kultur öffentlich aufgetreten sind, verlassen jetzt nacheinander ganz logisch unsere Theater und deren Spielpläne."

Das Ministerium betont auch, es erhalte viele Anfragen von Bürgern, die fordern, die Namen dieser Künstler zu entfernen. Boris Akunin selbst verurteile die Führung des Theaters nicht, weil sie eine schwierige Entscheidung zugunsten des Theaters und dessen Ansehen habe treffen müsse.

Der Schriftsteller hatte Russland schon im Jahr 2014 nach der Aufnahme der Halbinsel Krim in die Russische Föderation verlassen. Derzeit tritt er als heftiger Kritiker der speziellen Militäroperation auf.

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