Grüne laden Kriegsverbrecher*IN ein | Annes Transatlantiker-Talk | Assange-Schauprozess | 451 Grad

Heute bei 451 Grad: Sevim Dağdelen gegen ein Politiker-Patriarchat und Vorverurteilungen. Zum Wohle der Umwelt verbünden sich Die Grünen mit einer Kriegsverbrecherin, und Julian Assange verteidigt sich in London. Ach, und Sarah Pagung ist heute auch mit dabei.
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Es ist Sonntagabend, und das Event der Woche ist zum Greifen nah. Der große Fight um die Aufklärung des "Nawalny-Komplotts" (ein Danke an den Spiegel für diesen Titel) und die Eroberung des Vereins Atlantik-Brücke steht in Berlin an. Analysieren wir die Sendung vom 06.09.2020, so gleicht das Studio einer Kampfarena. Anne Will übernimmt den Part der Moderatorin und scheint es mit der Neutralität – zumindest wenn es um auswärtige Politik geht – nicht immer so genau zu nehmen.

Schließlich ließ sie es zu, dass kaum für Chancengleichheit im Nord Stream 2-Ring gesorgt wurde und Schwergewichte und Transatlantiker wie Norbert Röttgen, Jürgen Trittin sowie Wolfgang Ischinger beherzt auf Sevim Dağdelen einschlagen konnten. Das tat schon beim Zuschauen weh. Immer feste mit der Rechten auf Die Linke. Sarah Pagung von der DGAP war auch da – nur der Vollständigkeit halber. Jedenfalls hinterfragte Frau Dağdelen die drohenden Sanktionen gegen Russland und die kritischen Äußerungen der Politik. Erst einmal Beweise offenlegen und eine faire Aufklärung erreichen, ist ihre Devise.

Wer weiß, vielleicht hat ja sogar der Westen etwas mit dem Giftanschlag auf Nawalny zu tun. Das hören Norbert "Euro-Kurs" Röttgen, "Jab Jab" Jürgen und "Die Biene" Ischinger so gar nicht gern und strömen wie russisches Gas aus, um Sevim Dağdelen von allen Seiten in die Mangel zu nehmen. Wer den Ring wohl als Gewinner verlassen wird? Wir als Kommentatoren sind natürlich unvoreingenommen und gönnen jedem der Talkgäste bei Anne Will den Sieg. Ach ja, Sarah Pagung war auch da.

So, und wer jetzt meint, dass Jürgen Trittin schon genug dafür getan hätte, den Stern der Grünen zum Sinken zu bringen, den nehmen wir in der heutigen Episode mal auf eine kleine Zeitreise in die 1990er-Jahre mit. In eine Zeit, in der das Wort der ehemaligen amerikanischen Außenministerin Madeleine Albright anscheinend noch etwas bedeutete. Wie eine Frau, die das Massensterben von Kindern als notwendiges Übel ansieht oder Menschen dazu drängt, den sogenannten "Friedensvertrag von Rambouillet" zu unterschreiben, und unsere Umweltpartei zusammenpassen? Bei uns erfahrt ihr es.

Und nur nebenbei: Vermutlich war Sarah Pagung bei diesem NATO-Kriegsverbrechen auch irgendwo mit dabei. Gesehen haben wir sie nicht, aber was heißt das schon. Madame Albright sprach sich jedenfalls auf der Fraktionsklausur von Bündnis90/Die Grünen für einen dringenden Handlungsbedarf im Klimawandel aus. Doch können wir eine Person ernst nehmen, die nach ihren Handlungen und Aussagen in der Vergangenheit noch immer im politischen Geschehen aktiv ist?

Und zum königlichen Abschluss erzählt euch Arthur noch etwas zu Julian Assange. Der WikiLeaks-Gründer muss sich seit dieser Woche vor einem Gericht in London verteidigen – und wie es aussieht, wird auch hier das Wort "Chancengleichheit" nicht großgeschrieben. Oder was meinen Sie, Frau Will? Sind Sie nicht auch der Meinung, dass dies wohl kein fairer Prozess wird?

Wir möchten an dieser Stelle Sarah Pagung grüßen und wünschen euch viel Freude mit der neuen Folge 451 Grad.

Quellenliste:

 

Anne Will vom 06.09.2020 über den Giftanschlag auf Nawalny und die deutsch-russische Politik

https://daserste.ndr.de/annewill/videos/Giftanschlag-auf-Nawalny-aendert-Deutschland-jetzt-seine-Russland-Politik,annewill6620.html

 

Madeline Albright auf der Fraktionsklausur von Bündnis90/Die Grünen

https://www.youtube.com/watch?v=fQNb9_PrzhU&feature=youtu.be

 

Madeline Albright über notwendige Übel

https://www.youtube.com/watch?v=FbIX1CP9qr4

 

Der Spiegel über die Kampfhandlungen auf dem Balkan

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15376096.html

 

Boris Johnson spricht mit Henry Kissinger. Eine Sammlung

http://www.russialist.org/archives/3365.html##7

 

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