Nordamerika

Trump amüsiert sich über Joe und Hunter Biden: "Dieses Kind arbeitet nicht gut für ihn"

Der vormalige US-Präsident Trump hat seine Kampagne für die Präsidentenwahl 2024 gestartet. Während seiner Rede aus diesem Anlass nahm er sich vor allem US-Präsident Joe Biden und die Kontroverse um den Laptop von dessen Sohn Hunter Biden vor.
Trump amüsiert sich über Joe und Hunter Biden: "Dieses Kind arbeitet nicht gut für ihn"Quelle: Gettyimages.ru © Scott Eisen

Donald Trump hat seine Präsidentschaftskampagne für 2024 am Wochenende mit Korruptionsvorwürfen gegen Joe Biden und dessen Sohn Hunter eröffnet. Der vorige US-Präsident tat dies in einer etwas kürzeren Rede als üblich und vor nur etwa 500 Zuhörern im State House in Columbia, der Hauptstadt von South Carolina. "Die Wahl 2024 ist unsere einzige Chance, unser Land zu retten. Und wir brauchen einen Anführer, der bereit ist, dies vom ersten Tag an zu tun", erklärte Trump vor seinen Anhängern. Seine Rede konzentrierte sich vor allem auf den Umgang der Regierung Biden mit außenpolitischen Themen – wie dem Krieg in der Ukraine, dem Rückzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan und der Einwanderung über die Grenze zwischen den USA und Mexiko.

"Joe Biden hat uns durch Schwäche und Inkompetenz an den Rand des Dritten Weltkriegs gebracht", sagte der frühere Präsident. "Wir stehen am Rande des Dritten Weltkriegs, nur für den Fall, dass es jemand noch nicht weiß. Als Präsident werde ich den Frieden durch Stärke zurückbringen." Er nannte Bidens verpfuschten Abzug aus Afghanistan im Jahr 2021 "den tiefsten Tag in der Geschichte unseres Landes". Und behauptete, wenn er Präsident wäre, würde "innerhalb von 24 Stunden ein Friedensabkommen ausgehandelt" sein, um "Russlands Invasion in der Ukraine" zu beenden.

Ebenso machte er Biden erneut für illegale Grenzübertritte und Drogentote verantwortlich und wiederholte seine Behauptung von 2015, dass der südliche Nachbar Mexiko "Killer", "Mörder" und "Vergewaltiger" in die USA schicke. "Sie schicken Leute, die Mörder sind, Mörder, sie schicken Vergewaltiger. Und sie schicken, offen gesagt, Terroristen, oder die Terroristen kommen von selbst, und das können wir nicht zulassen", sagte Trump. Unter seiner Führung wäre es auch niemals zu dem Krieg in der Ukraine gekommen, behauptete Trump.

"Und ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass das mit Russland nie passiert wäre, dass Putin nie hineingegangen wäre. Und selbst jetzt könnte ich das in 24 Stunden lösen."

Trump thematisierte außerdem den Wahlbetrug, der ihn 2020 möglicherweise die Präsidentschaft gekostet hatte, und behauptete erneut, eigentlich die Präsidentschaftswahl 2020 gewonnen zu haben. Die Demokraten seien "großartig darin, Wahlen zu stehlen", fügte er an – Sätze, die bei seinem Publikum Beifall auslösten. Der ehemalige US-Präsident hatte seine Kandidatur bereits im November nach den Zwischenwahlen in den USA erklärt. Bisher hat sich aber in der Republikanischen Partei noch kein Gegenkandidat zu Trump aus der Deckung gewagt. Mehreren Republikanern werden jedoch Ambitionen nachgesagt, darunter sind etwa der frühere US-Vizepräsident Mike Pence, die ehemalige Botschafterin bei den Vereinten Nationen Nikki Haley und der Ex-US-Außenminister Mike Pompeo.

Trump sprach im Vorfeld seiner Rede auch mit Reportern und erzählte, er habe mit Haley – der ehemaligen Gouverneurin von South Carolina – bereits gesprochen. Er sagte, sie habe ihn diese Woche angerufen, um ihm mitzuteilen, dass sie eine Kandidatur gegen ihn in Betracht ziehe. Daraufhin habe er ihr entgegnet, "sie solle es tun". Dann nahm der frühere Präsident jenen potenziellen Kandidaten ins Visier, der die größte Gefahr für seine dritte Kandidatur für das Amt im Weißen Haus darstellen könnte: Floridas Gouverneur Ron DeSantis. "Ich habe dafür gesorgt, dass er gewählt wurde", schimpfte Trump über DeSantis, der mit seiner Anti-COVID-19-Politik und seiner streng konservativen Haltung in sozialen Fragen zu einem Favoriten in Vorwahlstaaten wie South Carolina geworden ist.

"Ron wäre nicht Gouverneur geworden, wenn ich nicht gewesen wäre."

In aktuellen Umfragen liegt Trump durchschnittlich etwa 19 Punkte vor DeSantis. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass Trumps Unterstützung in Teilen des Landes nachlässt. Eine Umfrage der University of New Hampshire, die diese Woche veröffentlicht wurde, zeigte etwa, dass DeSantis in diesem Bundesstaat mit 42 zu 30 Prozent vor Trump liegt. In New Hampshire findet traditionell die erste Vorwahl der USA statt. Während der Veranstaltung in South Carolina, zu der – anders als sonst – nur geladene Gäste willkommen waren, stellte Trump zudem sein Führungsteam für den Wahlkampf in diesem Bundesstaat vor, zu dem auch der Gouverneur Henry McMaster und der Senator Lindsey Graham gehören. Beide hatten zuvor bereits angekündigt, dass sie Trump für dessen Wiederwahl unterstützen würden.

Während seiner fast 50-minütigen Rede bekräftigte der frühere US-Präsident zudem erneut, dass die Republikaner das Weiße Haus 2024 zurückerobern würden. "Mit Ihrer Stimme im nächsten Jahr werden wir es wieder tun, und ich werde es wieder tun. Dies wird nicht mein Wahlkampf sein, dies wird unser Wahlkampf sein", erklärte Trump. Dann nahm er sich zur Freude der Anwesenden die Kontroverse um den Präsidentensohn Hunter Biden vor. Der Vorsitzende der Republikaner sprach auch über die offizielle Untersuchung, die seine Getreuen im US-Repräsentantenhaus eingeleitet haben – wegen der möglichen Verbindung zwischen den in der Garage und im Haus des derzeitigen US-Präsidenten in Wilmington, Delaware, gefundenen Papieren und den Ermittlungen im Zusammenhang mit den illegalen Geschäften seines Sohnes Hunter in China und der Ukraine.

Trump argumentierte, dass es sich "bei diesem Fall" – dem "Fall Hunter Biden" – um einen wichtigen Fall handele. Damit spielte der vormalige Präsident auf den Laptop des Präsidentensohnes an. An seine rund 500 Zuhörer gewandt, fragte Trump, warum der alte Biden sich nicht mehr aufgeregt hätte, nachdem Hunter Biden den "Laptop aus der Hölle" nicht aus der Reparaturwerkstatt in Delaware zurückholen konnte, der mit all den Dokumenten eine "massive Korruption, wie man sie noch nie gesehen hat" beweise. "Dad, ich habe meinen Laptop in einer Reparaturwerkstatt vergessen", imitierte der frühere Präsident ein imaginäres Gespräch zwischen Hunter Biden und seinem Vater. "Ich habe vergessen, ihn abzuholen, und der Techniker hat ein bisschen durchgedreht, als er gesehen hat, was darauf war."

Zu Bidens Glück jedoch überzeugte das FBI "die Medien davon, dass das alles Unsinn" wäre, fügte er hinzu. Das FBI, so fuhr er fort, "sagte der Presse: 'Glauben Sie das nicht, das ist eine Desinformation. Wir sind hinter Trump her, wir sind hinter Trump, Trump, Trump her.' Und jetzt haben sie gerade bekannt gegeben, dass das Haus in Wilmington – das Ferienhaus von Joe Biden, in dem geheime Dokumente aufgetaucht sind – als Hunter Bidens Büro genutzt wurde, um mit dem Ausland zu verhandeln".

"An welchem Punkt wird ein Vater wütend – wenn solch ein Kind nicht gut für ihn arbeitet?" 

Der Rest seiner Rede bestand aus der üblichen Serie von Angriffen auf Biden und die "radikalen, marxistischen" Demokraten, die – wie Trump sagte – wild entschlossen seien, Kriminelle zu schützen und Kinder mit Fragen zur Geschlechtsidentität zu verwirren. "Beenden wir den freien Lauf von Gewaltverbrechern in den von Demokraten regierten Städten. Wir werden die Rassisten und linksradikalen Perversen stoppen, die versuchen, unsere Jugend zu indoktrinieren, und wir werden ihre marxistischen Hände von unseren Kindern nehmen", schwor Trump. "Wir werden den Kult der Gender-Ideologie besiegen und bekräftigen, dass Gott zwei Geschlechter geschaffen hat, die männlich und weiblich heißen. Wir werden nicht zulassen, dass Männer in Frauensportarten spielen."

Angesichts dessen sei er "wütender und entschlossener denn je", die Wahl zu gewinnen. Somit war Trump am letzten Wochenende zwar noch nicht in Bestform, dennoch wäre aber derzeit jede Wette gegen ihn immerhin riskant.

Mehr zum Thema - Kreml und Trump einig: USA könnten den Konflikt in der Ukraine schnell beenden

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.