Nordamerika

"Geben euch Waffen nicht ohne Grund" – US-Senator wollte auf Kapitol-Randalierer schießen lassen

Am 6. Januar 2021 stürmten Randalierer das US-Kapitol, um die formelle Bestätigung des Wahlsiegs von Joe Biden als US-Präsident zu stören. Senator Lindsey Graham, der damals evakuiert werden musste, forderte Medienberichten zufolge vehement den Einsatz von Schusswaffen.
"Geben euch Waffen nicht ohne Grund" – US-Senator wollte auf Kapitol-Randalierer schießen lassenQuelle: AFP © Kevin Dietsch/Getty Images via AFP

Laut einem Bericht der Washington Post vom Sonntag war der Republikanische Senator Lindsey Graham außer sich vor Wut, als er zusammen mit anderen Politikern während der Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar evakuiert werden musste. Er soll die Sicherheitskräfte im Gebäude lautstark zum Einsatz der Schusswaffen aufgefordert haben.

Dem Bericht zufolge schrie Graham die zuständigen Sicherheitsleute mit den Worten an:

"Was machen Sie da? Holen Sie sich den Senat zurück! Sie haben Waffen – benutzen Sie sie!"

Weiter soll Graham gerufen haben:

"Wir geben euch die Waffen nicht ohne Grund! Benutzt sie!"

Der Washington Post zufolge rief Graham auch die Tochter des ehemaligen Präsidenten Trump, Ivanka Trump, an und forderte, dass Trump an die Randalierer appellieren solle, das Kapitol zu räumen und sich wieder zu beruhigen. "Sie müssen diese Leute hier rausbringen", soll Graham zu Ivanka Trump am Telefon gesagt haben. Und weiter:

"Diese Sache läuft aus dem Ruder. Das ist nicht gut. Sie müssen diesen Leuten sagen, dass sie sich zurückhalten sollen. Halten Sie sich zurück."

Als sich Trump mit einer Videobotschaft an die Randalierer wandte, sei Graham über den Inhalt der Botschaft erbost gewesen, schreibt die Washington Post weiter. Trump hatte in seiner Videobotschaft gesagt:

"Wir müssen Frieden haben. Also geht nach Hause. Wir lieben euch, ihr seid etwas ganz Besonderes."

"Man hätte tödliche Gewalt anwenden müssen"

Ein Sprecher von Graham erklärte am Montag, der Artikel der Washington Post sei "nichts Neues" und verwies auf ähnliche Äußerungen Grahams im Januar. Tatsächlich hatte Graham schon am Folgetag nach der Erstürmung seinen Unmut ausgedrückt. Gegenüber Journalisten hatte der Senator gesagt, er sei "beschämt" und "angewidert", dass die Randalierer in der Lage gewesen seien, in das Gebäude einzudringen. Graham hatte hinzugefügt:

"Sie hätten das Gebäude in die Luft jagen können. Sie hätten uns alle töten können. Sie hätten die Regierung zerstören können."

Man hätte tödliche Gewalt anwenden müssen, so Graham weiter. Auch der demokratische Senator Sherrod Brown aus Ohio bestätigte, dass Graham außer sich war, nachdem die Politiker evakuiert wurden. Gegenüber dem Nachrichtensender MSNBC sagte Brown, dass Graham den Sergeant-at-Arms des Senats während der Erstürmung "angeschrien" habe, weil dieser nicht genug getan dafür getan habe, die US-Senatoren an Ort und Stelle zu schützen.

Graham gehörte zu den wenigen republikanischen Abgeordneten, die die Erstürmung vom 6. Januar 2021 in der Öffentlichkeit scharf verurteilten. Dennoch stimmte er am 13. Februar gegen ein zweites Amtsenthebungsverfahren von Donald Trump.

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