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Corona: Freigegebene Dokumente liefern neue Hinweise auf Laborursprung

Freigegebene Dokumente liefern neue brisante Hinweise, dass SARS-CoV-2 doch im Labor erzeugt wurde. Bereits ein Jahr vor den ersten Corona-Verdachtsfällen planten Forscher, Experimente an Coronaviren durchzuführen. Die Struktur der Viren stimmt mit der des SARS-CoV-2-Erregers überein.
Corona: Freigegebene Dokumente liefern neue Hinweise auf LaborursprungQuelle: www.globallookpress.com © Liu Dawei/Keystone Press Agency

Inzwischen schreiben wir das Jahr vier "nach Corona", doch eine der wichtigsten Fragen ist immer noch ungeklärt: Stammt der ursprüngliche SARS-CoV-2-Erreger aus der Natur oder doch aus dem Virologischen Institut in Wuhan? Mittlerweile liefern neue Dokumente, die von der Forschungsgruppe "U.S. Right to know" im Rahmen des Freedom of Information Act veröffentlicht wurden, brisante Hinweise, die eine Laborpanne immer wahrscheinlicher erscheinen lassen.

Demnach planten US-amerikanische Wissenschaftler bereits knapp ein Jahr vor den ersten Corona-Verdachtsfällen, im Wuhan Institute of Virology (WIV) Experimente an Coronaviren durchzuführen. Besonders brisant: Die molekulare Struktur der Viren stimmt mit der des SARS-CoV-2-Erregers weitgehend überein. Zuvor hatte die Berliner Zeitung darüber berichtet.

Im Fokus steht insbesondere das Projekt Defuse, welches erstmals im September 2021 öffentlich wurde. Konkret ging es dabei um Pläne einer Gruppe von Wissenschaftlern, welche vollständige infektiöse Klone von mit SARS verwandten Fledermaus-Coronaviren züchten wollten. Besonders bemerkenswert daran ist der Plan zur Einführung einer sogenannten Furin-Spalte, welche unter anderem dafür sorgt, dass das Coronavirus an menschliche Zellen andocken kann. Die Furin-Spalte gilt als charakteristisch für SARS-CoV-2 und wurde bisher in keinem anderen natürlich vorkommenden Coronavirus nachgewiesen. Der Direktor des UCL Genetics Institute François Balloux erklärte nach der vollständigen Sichtung der Unterlagen:

"Obwohl der Defuse-Vorschlag keine unumstößlichen Beweise für eine künstliche Herkunft von Sars-CoV-2 liefert, verschiebt er definitiv die Wahrscheinlichkeit in Richtung eines Laborursprungs."

Gestellt wurde der Antrag im März 2018 von der EcoHealth Alliance, dessen Präsident der umstrittene britische Forscher Peter Daszak ist. Dieser gilt zudem als enger Kooperationspartner des Virologischen Instituts in Wuhan. Doch selbst die DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency), eine Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums, lehnte das Projekt ab, da es zu riskant erschien.

In der Begründung hieß es, dass im Entwurf die Risiken von Gain-of-Function-Experimenten nicht ausreichend berücksichtigt werden. Bei dieser Art von Experimenten werden die Eigenschaften von Viren künstlich verändert, um beispielsweise deren Übertragbarkeit zu erhöhen. Der Antrag, der eine Fördersumme von 14 Millionen US-Dollar beinhaltete, wurde von der DARPA mit einem Verweis auf das mangelhafte Risikomanagement abgelehnt. Allerdings wird seit geraumer Zeit spekuliert, dass die Experimente trotz Ablehnung des Antrags durchgeführt wurden: In der Praxis finanzieren Forscher mit einem Antrag nämlich oft bereits ihr nächstes Projekt und nicht das, welches im Antrag eigentlich beschrieben wurde.

Wie aus den nun veröffentlichten Dokumenten hervorgeht, haben die Forscher konkret versucht, eine Furin-Spaltstelle im Spike-Protein des Virus einzufügen. Dies würde auch eine Erklärung dafür liefern, warum der Erreger von Anfang an relativ ansteckend war, ohne dass es in seiner molekularen Struktur zu auffälligen Änderungen gekommen ist.

Aus den Unterlagen geht außerdem hervor, dass die Struktur von SARS-CoV-2 genau der von jenen Viren, die im Antrag beschrieben wurden, entspricht. Besonders verdächtig sind dabei zwei Enzyme, Bsal und BsmBI, die in der Lage sind, DNA an bestimmten Stellen zu "schneiden". Die Enzyme können in der Natur vorkommen, aber auch im Labor für genetische Manipulation verwendet werden. Letzteres trifft offensichtlich auf Projekt Defuse zu, denn in den Dokumenten findet sich eine Bestellung der EcoHealth Alliance von BsmBI-Enzymen vom Unternehmen New England Biolabs. Einige Wissenschaftler halten dies für einen eindeutigen Beweis dafür, dass der Erreger menschengemacht ist. Der US-amerikanische Molekularbiologe Richard H. Ebright, der mehrmals vor dem US-Kongress zu einem möglichen Laborursprung von Corona aussagte, schrieb nach den Enthüllungen auf X/Twitter:

"Es gibt keinerlei Raum für vernünftige Zweifel, dass EcoHealth und seine Partner die Pandemie verursacht haben."

Zudem wurde im Rahmen der Dokumentveröffentlichung bekannt, dass der Virologe Ralph Baric von der University of North Carolina geplant hatte, neue Spike-Proteine zu manipulieren. Wie aus den Dokumenten hervorgeht, könnte er dabei mit Viren gearbeitet haben, die nicht in den offiziellen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden. Des Weiteren habe er seine Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit vorenthalten.

Im Antrag wird darüber hinaus genau geschildert, wie neue Coronaviren im Labor erzeugt werden sollen, und es werden Experimente beschrieben, die die einzigartigen Eigenschaften des SARS-CoV-2-Erregers erklären könnten.

Gegner der Labor-Leak-Theorie wenden oft ein, dass es wahrscheinlicher sei, dass das Virus durch eine Zoonose auf den Menschen übergesprungen sein. Unabhängig davon, ob SARS-CoV-2 durch eine Zoonose oder durch ein Laborleck auf den Menschen übersprang, ist klar, dass der Vorgänger von SARS-CoV-2 in Coronaviren, welche Fledermäuse in sich tragen, zu finden ist. Im Rahmen der Zoonose-Theorie steht in diesem Zusammenhang insbesondere der Wildtiermarkt in Wuhan in Verdacht. Auf diesem werden jedoch keine Fledermäuse verkauft. Daher gehen Befürworter dieser Theorie davon aus, dass Wildtiere wie Marderhunde als Zwischenwirte fungierten.

Oft wurde in diesem Zusammenhang auch die im Fachjournal Nature veröffentlichte Publikation "Der proximale Ursprung von SARS-CoV-2" zitiert, welche den natürlichen Ursprung des Erregers beweisen sollte. Eindeutige Beweise lieferte die Publikation allerdings nicht. Im Rahmen eines US-amerikanischen Untersuchungsausschusses stellte sich hingegen heraus, dass der Immunologe und ehemalige Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), Anthony Fauci, Druck auf die Wissenschaftler, die den Fachartikel verfassten, ausgeübt hatte. (Fauci hatte außerdem darüber gelogen, dass sein Institut keine Forschungen zu Coronaviren sowie keine Projekte des EcoHealth Institute finanziert habe.) Dieselben Wissenschaftler hielten einen Laborursprung zunächst für möglich, änderten ihre Meinung jedoch nach einer Videokonferenz mit Fauci, welche Anfang Februar 2020 stattfand.

Befürworter einer Zoonose-Theorie verweisen zudem oft auf Berichte aus dem Jahr 2023, wonach ein Team um die Forscherin Angela Rasmussen von der kanadischen University of Saskatchewan in Rohdaten Hinweise darauf fanden, dass Marderhunde eine frühe Linie von Sars-CoV-2 in sich getragen haben könnten.

Die Daten stammten indessen von Proben, die chinesische Seuchenbehörden kurz nach Schließung des Marktes vom Boden des Marktes und aus Käfigen entnommen hatten. Die Tiere selbst waren zu diesem Zeitpunkt aber bereits abtransportiert. Demnach könnten die genetischen Spuren auch von Menschen stammen. Daher liefern auch diese Untersuchungen keinen Beweis, dass das Virus vom Tier auf den Menschen übergesprungen ist. Allerdings gilt die Fachpublikation von Rasmussen nicht nur als umstritten, sie weist auch enorme Interessenkonflikte auf: Zu den Autoren der Publikation zählen nämlich mehrere, welche auch am Nature-Artikel zum "proximalen Ursprung" beteiligt waren.

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