International

Russisches Verteidigungsministerium warnt vor ukrainischer Provokation in Tschernobyl

Am Dienstag hat Moskau gewarnt, das russische Verteidigungsministerium habe Informationen über eine für nächste Woche geplante ukrainische Propagandakampagne, in der Kiew Russland für eine Ausbreitung radioaktiver Verseuchung rund um Tschernobyl beschuldigen will.
Russisches Verteidigungsministerium warnt vor ukrainischer Provokation in TschernobylQuelle: Gettyimages.ru © Cavan Images

Kiew plant eine nukleare Provokation in Tschernobyl, mit dem Ziel, Russland für den Zwischenfall und die daraus resultierende radioaktive Verseuchung verantwortlich zu machen. Diese Warnung hat das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation am Dienstag in Moskau ausgegeben. Beteiligt an der Planung der Provokation seien Russland zufolge auch westliche Länder, ausdrücklich genannt wurde Norwegen. 

In einer Erklärung des Ministeriums vom Dienstag heißt es, Kiew werde das russische Militär beschuldigen, bei der Kontrolle des Kernkraftwerks Tschernobyl im vergangenen Jahr gegen Sicherheitsprotokolle verstoßen zu haben. Es wird behauptet, dass russische Truppen radioaktives Material in der Ukraine verteilt und die Eindämmungs- und Kontrollanlagen geplündert hätten, so das Ministerium weiter.

Die Anlage in Tschernobyl, die 1986 durch einen der bislang schwersten Unfälle in einem Atomkraftwerk traurige Bekanntheit erlangte, stand vom 24. Februar bis zum 28. April unter russischer Kontrolle. Im September berichtete die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) über die nukleare Sicherheit in der Ukraine und schilderte ihre Besuche in der Sperrzone inmitten des bewaffneten Konflikts.

Die UN-Atomaufsichtsbehörde bestätigte, dass das ukrainische Personal trotz einiger Schäden an der Ausrüstung "die ganzheitliche Sicherheitsintegrität aller wichtigen kerntechnischen Anlagen" aufrechterhalten habe. Während der russischen Präsenz konnten die Dienstschichten sich zwar nicht planmäßig abwechseln, sodass das vorhandene Personal in gewissem Umfang zusätzlicher Strahlung ausgesetzt war, doch seien "keine gesundheitlichen Auswirkungen zu erwarten", hieß es in dem damaligen Bericht.

Die IAEO ging auch auf die Behauptung Kiews ein, dass "Plünderer" das Gelände von Tschernobyl geplündert hätten. Sie kam zu dem Schluss, dass die angeblichen Zwischenfälle "kein signifikantes radiologisches Risiko" darstellten, da "alle Aktivitäten, die den Umgang mit radioaktivem Material beinhalten", unter russischer Kontrolle umgehend beendet wurden.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums sind die Anschuldigungen gegen Moskau Teil einer für die nächste Woche geplanten Propagandakampagne, mit der Kiew die Weltöffentlichkeit zu seinen Gunsten beeinflussen will. Die Behauptungen würden auf gefälschten oder irreführenden Beweisen beruhen, hieß es in der Erklärung. Hinzugefügt wurde, dass norwegische Experten für nukleare Sicherheit an der Bewertung der angeblichen Strahlenverseuchung der Region Kiew beteiligt waren.

Ingar Amundsen, der Leiter der norwegischen Strahlenschutzbehörde (DSA), bestätigte, dass die Behörde Spezialisten nach Tschernobyl entsandt habe, um die Lage vor Ort zu beurteilen. Der Zeitung Dagbladet sagte Amundsen:

"Es wurde etwas radioaktiver Staub aufgewirbelt, weil sie [russische Truppen] in kontaminierte Gebiete gefahren sind."

Er fügte hinzu, dass es "keine registrierten Folgen für Gesundheit und Umwelt" gebe. Eine Beteiligung der DSA an "wissenschaftlichem Fehlverhalten" in der Ukraine bestritt der Behördenleiter.

Mehr zum Thema - Internationale Atomenergiebehörde: Russische Truppen verlassen Tschernobyl

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.