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"Hört mit der Salamitaktik auf", fordert China von den USA

Washington fällt China "in den Rücken", erklärte Pekings Außenminister Wang Yi gegenüber US-Außenminster Antony Blinken. Stattdessen sollten die USA und China gemäß der "gemeinsamen Absprachen" handeln, die ihre Präsidenten zuletzt in Indonesien getroffen haben, so Wang.
"Hört mit der Salamitaktik auf", fordert China von den USAQuelle: Gettyimages.ru © simon2579 / DigitalVision Vectors

Washington müsse seinen "alten Trick des einseitigen Mobbings" gegenüber Peking aufgeben, erklärte der chinesische Außenminister Wang Yi gegenüber US-Außenminister Antony Blinken. Die beiden Spitzendiplomaten hätten auf Ersuchen Washingtons miteinander telefoniert, teilte Peking mit.

"Es muss betont werden, dass die Vereinigten Staaten keinen Dialog und keine Zusammenarbeit mit China anstreben sollten, während sie das Land gleichzeitig einschränken wollen und ihm in den Rücken fallen",

sagte Wang zu Blinken gemäß dem vom chinesischen Außenministerium verbreiteten Protokoll des Telefonats. "Im Grunde handelt es sich dabei immer noch um den alten Trick der einseitigen Einschüchterung. Das hat in der Vergangenheit mit China nicht funktioniert und wird auch in Zukunft nicht funktionieren."

Wang fügte hinzu, Washington müsse "Chinas legitime Bedenken ernst nehmen. Es müsse aufhören, Chinas Entwicklung einzuengen und zu unterdrücken. Und insbesondere müsse es damit aufhören, Chinas rote Linie ständig mit Salamitaktiken in Frage zu stellen", womit er sich auf die Verhandlungspraxis bezog, immer wieder kleine, schrittweise Zugeständnisse zu erreichen.

Washington und Peking sollten auf "gemeinsamen Absprachen" bauen, die der amerikanische und der chinesische Präsident bei ihrem jüngsten Treffen in Indonesien getroffen haben, betonte Wang.

"Die Nullsummen-Mentalität wird nur dazu führen, dass sich die beiden großen Länder gegenseitig zermürben und frontal aufeinanderprallen. Und es könnte nicht offensichtlicher sein, wer im Recht und wer im Unrecht ist", erklärte er.

Nach Angaben der chinesischen Seite bekräftigte Blinken, dass Washington die Ein-China-Politik respektiere und "Taiwans 'Unabhängigkeit' nicht unterstütze". "Die beiden Seiten tauschten sich auch über die Ukraine-Frage aus. Wang Yi betonte, dass China immer für den Frieden eintritt", so das Ministerium weiter.

Das US-Außenministerium veröffentlichte ebenfalls einen knappen Bericht über die Gespräche. Darin erklärte es lediglich, Blinken habe "die Notwendigkeit erörtert, offene Kommunikationslinien aufrechtzuerhalten und die bilateralen Beziehungen verantwortungsvoll zu gestalten". Die USA teilten außerdem mit, ihr Spitzendiplomat habe während des Telefongesprächs "Besorgnis über Russlands Krieg gegen die Ukraine und die davon ausgehende Bedrohung für die globale Sicherheit und die wirtschaftliche Stabilität geäußert".

In den letzten Jahren wurden die Beziehungen zwischen China und den USA von zahlreichen Problemen geplagt, worunter das Taiwan-Problem das wichtigste blieb. Obwohl Washington formell die Ein-China-Politik verfolgt und die Souveränität Pekings über die Insel anerkennt, arbeitet es aktiv mit Taipeh zusammen. Besuche hochrangiger US-Beamter in Taiwan sowie die zunehmende militärische Zusammenarbeit zwischen Taipeh und Washington haben wiederholt zu Pekings Einspruch geführt, das solche Aktivitäten als Einmischung in seine inneren Angelegenheiten betrachtet.

Taiwan ist seit 1949 de facto selbstverwaltet, als die Verliererseite des chinesischen Bürgerkriegs auf die Insel umzog und dort eine eigene Verwaltung einrichtete. China betrachtet die Insel als einen unveräußerlichen Teil seines Territoriums.

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