International

Amnesty knickt ein: Bericht über Kriegsverbrechen der Ukraine wird "aufgearbeitet"

Ist "Amnesty International" eingeknickt? Obwohl es bislang nur pseudomoralische Kritik oder pauschales, unsubstanziiertes Leugnen ihres Berichtes über verbrecherische Kriegsführung der ukrainischen Armee gegeben hat, soll nun seine Entstehung "aufgearbeitet" werden.
Amnesty knickt ein: Bericht über Kriegsverbrechen der Ukraine wird "aufgearbeitet"© Anatolij Sharij

Die in London ansässige NGO "Amnesty International" will nach heftiger Kritik aus der Ukraine an ihrem Bericht zur Kriegsführung der ukrainischen Armee dessen Entstehung "aufarbeiten". Man werde von externen Experten eine gründliche Prüfung des Vorgangs durchführen lassen, heißt es in einer Erklärung der Organisation. Die Ergebnisse dieser Prüfung hätten eine hohe Dringlichkeit. In der kommenden Woche sollen Details zum Ablauf der Untersuchung vom Amnesty-Vorstand festgelegt werden.

In dem Bericht hatte "Amnesty" der ukrainischen Armee vorgeworfen, sich in Wohnvierteln zu verschanzen und damit Zivilisten unnötig in Gefahr zu bringen. Kiew kritisierte, die Nichtregierungsorganisation habe durch den Fokus auf Verfehlungen der Armee des angegriffenen Landes eine Täter-Opfer-Verkehrung betrieben. Kritiker stellten auch die Methodik des Berichts teilweise infrage. "Amnesty International" verteidigte den Bericht danach weiterhin, drückte aber "Bedauern" über den ausgelösten "Schmerz und Ärger" aus.

Der ukrainische Präsident Selenskij verstieg sich gar dazu, "Amnesty International" wegen des Berichts der "Unterstützung des Terrorismus" zu bezichtigen. Der Bericht rief in der Ukraine jedoch nicht nur Kritik hervor. So veröffentlichte etwa der im spanischen Exil lebende ukrainische Journalist und Blogger Anatolij Scharij im Nachgang Dutzende Videos, die die ukrainische Armee einquartiert in Schulen und Kindergärten zeigt. 

Amnesty selbst hat bislang "uneingeschränkt" an dem Bericht festgehalten, und unabhängige Beobachter sehen ihn in faktischer Hinsicht als seriös und gut recherchiert an. Die Kritik beschränkt sich auf moralisierende Empörung oder pauschales Leugnen. Die dem Bericht zugrunde liegenden Tatsachen und ihre rechtliche Bewertung hat bislang niemand substanziiert zu widerlegen versucht.

(rt/dpa)

Mehr zum ThemaAmnesty-International-Mitbegründer tritt wegen des Berichts über ukrainische Verbrechen zurück

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.