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mRNA-Wirkstoff in Muttermilch: Bedenklich oder Förderung "wirksamer Antikörper gegen Corona"?

Eine Streitfrage in der Coronakrise lautete, ob der verabreichte mRNA-Wirkstoff in die Muttermilch gelangt. Warnungen zu unbekannten möglichen Auswirkungen des neuartigen Wirkstoffs, auch in Bezug auf geimpfte stillende Mütter, galten als Verschwörungsmythen. Nun heißt es, dass die Milch geimpfter Mütter die Babys explizit schützt.
mRNA-Wirkstoff in Muttermilch: Bedenklich oder Förderung "wirksamer Antikörper gegen Corona"?Quelle: Gettyimages.ru © Amax Photo

Von Bernhard Loyen

Mit Beginn der Einführung eines neuartigen mRNA-Wirkstoffs im Dezember 2020, in Verbindung mit der darauf folgenden millionenfachen COVID-Impfungen in Deutschland, wurden kritische Diskussionen hinsichtlich der Bedenken unbekannter Folgeereignisse und Auswirkungen der Präparate auf den menschlichen Organismus medial-politisch verweigert und unterbunden.

Wissenschaftler und Ärzteschaft, die sich diesbezüglich besorgt zeigten, dementsprechende Warnungen aussprachen und erwähnt wissen wollten, wurden in einem aggressiven manipulativen Framing über die mehrheitliche Medienlandschaft der Unwahrheit bezichtigt. Sogenannte Faktenchecker sorgten für die unmittelbare Unterstellung von Verschwörungstheorien und Fehlinformationen.

Das ZDF informierte im Juni 2021 seine Leser über einen "Faktencheck" mit dem wertenden Hinweis: "Falschinformationen im Netz: Warum mRNA-Impfstoffe nicht "toxisch" sind (…) Es besteht kein Risiko für Säuglinge durch die Muttermilch von Geimpften". Die gleiche inhaltliche Positionierung findet sich auf der Rechercheplattform Correctiv. Bezüglich der "Behauptung", dass das "durch eine mRNA-Impfung produzierte Spike-Protein in den Blutkreislauf und in die Muttermilch gelangen könnte", heißt es in dem Beitrag vom 18. Juni 2021, nach entsprechender Darlegung durch eine subjektive Studienauswahl:

"Das Ergebnis: Die mRNA des Impfstoffes von BioNTech/Pfizer kann nicht über die Muttermilch an Kinder übertragen werden."

Dementsprechend lautete der Twitter-Beitrag (hier ein Link zu einem Youtube-Kampagnenvideo) des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) vom 26. September 2021:

"Sie können nach der Impfung gegen das Coronavirus wie gewohnt weiter stillen. Die mRNA des Impfstoffes konnte in der Muttermilch nicht nachgewiesen werden."

Auf der Regierungswebseite "Zusammen gegen Corona", heißt es zudem im Jahre 2021: "Aktuell ist noch nicht bekannt, ob die Antikörper der Mutter auch das Kind vor einer COVID-19-Erkrankung schützen können, aber einige Studien deuten darauf hin, dass Babys von der COVID-19-Impfung der Mütter profitieren". In "bisherigen Studien" seien zum damaligen Zeitpunkt "keine schweren unerwünschten Nebenwirkungen bei stillenden Frauen in der Stillzeit oder deren Kindern nach der Corona-Schutzimpfung" aufgetreten. Weiter heißt es unmissverständlich:

"Es gibt keine Hinweise, dass die Impfung ein Risiko für die Mutter oder den Säugling darstellt."

Im Oktober 2022 meldete die Pharmazeutische Zeitung dann:

"Werden stillende Mütter mit einem mRNA-Impfstoff gegen COVID-19 geimpft, kann die Impf-mRNA in Spuren in die Muttermilch übergehen. Die Autoren einer aktuellen Publikation, die das nachgewiesen haben, halten es für unbedenklich."

In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit September 2021 offiziell die Impfung von stillenden Frauen mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs. Laut einer US-Studie, veröffentlicht im September 2022, wäre nun jedoch ersichtlich, dass "möglicherweise Nanopartikel, die die mRNA enthalten, über die Blutbahn oder das Lymphsystem zu den Brustdrüsen gelangten", so die Forscher laut dem Ärzteblatt am 4. Oktober 2022. Weiter heißt es in dem Artikel:

"Ob die mRNA noch aktiv war, also theoretisch zur Bildung von Proteinen führen könnte, prüfte die Arbeitsgruppe nicht."

Die Seite apotheke-adhoc titelte am 1. Oktober 2022: "Keine Sicherheitsbedenken – Impfstoff-mRNA in Muttermilch". Dabei wäre keine der positiv auf mRNA-Spuren getesteten Milchproben "mehr als 45 Stunden nach der Impfung genommen worden", so die Aussagen der diesbezüglichen US-Studie. Bereits im Februar 2022 informierte die Webseite "Frauenärzte im Netz" mit folgender Information:

"US-Studie bestätigt erstmals: Mit mRNA-Impfstoffen gegen COVID-19 geimpfte Mütter übertragen mit der Muttermilch schützende Antikörper auf ihre Säuglinge. Hierfür rekrutierten die Forscher 30 stillende Frauen, die sich zwischen Januar und April 2021 ihren Piecks mit Biontech- oder Moderna-Impfstoff abholten."

Demnach enthielt "die Milch von 26 der 30 geimpften Mütter nach der zweiten Impfdosis neutralisierende IgG-Antikörper gegen alle untersuchten (Corona-)Varianten". Immunglobulin G (IgG) ist der Hauptbestandteil der sogenannten "Gammaglobulin-Fraktion der Serumelektrophorese", stellen also die Antikörper der Klasse G, die vor allem gegen Viren und Bakterien wirken. Am 13. Januar 2023 heißt beim mdr für die Leser:

"SARS-COV-2 Milch geimpfter Mütter schützt Babys mit wirksamen Antikörpern gegen Corona."

Die US-Forschenden hätten jedoch "nicht erhoben, wie gut der Schutz vor einer Infektion war. Das sei eine Aufgabe für kommende Studien, so die Autorinnen und Autoren". Im September 2021 behauptete der mdr im Rahmen der medialen Einheitsbildung demgegenüber noch: "Stillende, die gegen COVID-19 geimpft wurden, geben die Wirkstoffe (v.a. die mRNA) nicht über die Muttermilch an ihr Kind weiter".

Die amerikanische "Nationalbibliothek für Medizin" (NIH) berichtet am 19. Januar 2023 in einem Beitrag zum thematischen Gesamtkomplex geimpfter Mütter und mRNA-Übertragungen durch die Muttermilch auf Neugeborene:

"Mütter, die einen mRNA-Impfstoff erhalten haben, weisen einen deutlichen Anstieg der Antikörper in der Milch auf, der ähnlich hoch oder höher ist als nach einer COVID-19-Infektion. Mütter, die während der Schwangerschaft eine COVID-19-Infektion hatten und nach der Geburt eine Einzeldosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech erhielten, wiesen in einer kleinen Studie höhere Antikörperspiegel in der Milch auf als diejenigen, die entweder nur eine Infektion oder zwei Impfstoffdosen während der Schwangerschaft hatten."

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass aktuelle weltweite Studien ihren Fokus weiterhin alleinig auf potenzielle Antikörper-Reaktionen nach mRNA-Wirkstoff-Impfungen legen, dies in Bezug auf mögliche Folgedynamiken bei stillenden geimpften Müttern und deren Babys. Es existieren demgegenüber noch keine Studien oder Daten zu möglichen, also existierenden Auswirkungen betreffend, ob die über die Muttermilch weitergegebene mRNA "noch aktiv war", also entsprechende Auswirkungen auf den Neugeborenen-Organismus des gestillten Babys ausübte oder mit unbekanntem Zeitfaktor ausführt, also entsprechend "weiterwirkt". Diesbezüglich heißt es im jüngsten mdr-Beitrag:

"Dabei zeigte sich zudem ein interessanter Effekt: In der Muttermilch nahm die Menge der Antikörper zwar im Zeitverlauf ab, allerdings verbesserte sich zugleich ihre Neutralisationsfähigkeit. Es kam also zur Affinitätsreifung der vorhandenen Antikörper, die Kinder wurden so mit immer wirksameren Schutzmolekülen versorgt."

Dadurch könnte sich der mRNA-Wirkstoff als unmittelbarer verantwortlicher Faktor und weiterer "Effekt" für mögliche Auswirkungen auf die Entwicklung eines Kindes, dessen Organe, dessen Blutbild und daraus resultierende Beeinträchtigungen im Wachstum herausstellen. Die mehrheitliche Behauptung, dass mRNA-Wirkstoffe via entsprechender Impfungen vor oder während einer Schwangerschaft keinerlei negative Effekte für Mutter und Kind hervorrufen, bleibt damit weiterhin ein eher theoretisches Argument. Das Robert Koch-Institut informierte am 7. Februar 2023 themenbezogen in einer jüngsten Gesamteinschätzung:

"Jüngst publizierte Daten belegen die Sicherheit der mRNA-Impfung in der Schwangerschaft und zeigen kein erhöhtes Risiko für Aborte, intrauterinen Fruchttod, Frühgeburten und kongenitale Fehlbildungen als Folge der Impfung. Schwangere und ihre ungeborenen Kinder sind durch eine vollständige COVID-19-Impfung (d.h. Grundimmunisierung und 1. Auffrischimpfung) gut vor schweren Krankheitsverläufen und damit auch vor COVID-19-assoziierten Tot- und Frühgeburten geschützt."

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