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Plastikmüll verschmutzt Arktis: Nachwirkungen des Corona-Maskenballs?

Ein Großteil des Plastikmülls der westlichen Welt landet früher oder später in der Arktis. Besonders in den letzten Jahren hat sich die Müllmenge vor Ort exorbitant vergrößert. Neben der "Corona-Krise" wird jetzt in einer Studie ein schlechtes Abfallmanagement der Industrienationen ins Feld geführt.
Plastikmüll verschmutzt Arktis: Nachwirkungen des Corona-Maskenballs?Quelle: www.globallookpress.com © AGAMI/J. Peltomaeki, via www.imago-images

Die Arktis wird immer stärker mit Plastikmüll aus den Industriestaaten verschmutzt. Ganz vorne mit dabei ist laut einem Bericht der FAZ Deutschland.

Besonders die Inselgruppe Spitzbergen, die zu Norwegen gehört, mutiere laut Meeresbiologin Melanie Bergmann vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven zu einer "Art Endlager von Plastikmüll für fast die ganze Welt". Nun fand die Wissenschaftlerin zusammen mit ihrer Kollegin Anna Natalie Meyer heraus, dass dabei ein Drittel des eindeutig identifizierbaren Plastiks seinen Ursprung in Europa hat – ein ­großer Teil davon stammt aus Deutschland.

Die dazugehörige Studie, welche im Fachmagazin Frontiers ver­öffentlicht wurde, zeige auf, dass selbst reiche und um­weltbewusste Industrienationen, die sich ein besseres Abfallmanagement ­leisten könnten, signifikant zur Verschmutzung ferner Ökosysteme wie der Arktis bei­trügen.

Der hohe Norden wird immer mehr zu einer Müllkippe: So sind 75 Prozent des Mülls im Meer Plastik. Pro Jahr kommen etwa 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen hinzu – eine Lastwagenladung pro Minute. Über die Jahre fiel der Forscherin auf, dass immer mehr Plastik in der Arktis zu sehen war, was sie auch anhand von aufgestellten Kameras eruieren konnte. Das Ergebnis stimmt traurig: In nur 15 Jahren versiebenfachte sich die Müllmenge.

Vieles stamme aus den Anrainerstaaten, doch von 206 Teilen, die aus zwei großen Säcken der Jahre 2017 und 2021 mit insgesamt 14.707 Teilen stammten, waren 30 Prozent aus Europa, und davon acht Prozent aus Deutschland. Doch selbst Plastik aus Brasilien, China und den Vereinigten Staaten war an der Küste Spitzbergens angeschwemmt oder angetragen worden.

Die "Corona-Krise" seit 2020 dürfte enorm zu dieser Entwicklung beigetragen haben: Denn FFP2- und OP-Masken sind aus besonders langlebigem Plastik hergestellt und könnten sich in der Umwelt sogar Jahrzehnte oder Jahrhunderte halten, wie ein Beitrag des ZDF berichtete. Steve Fletcher, Professor für Meerespolitik und Direktor des Forschungsbereichs Nachhaltigkeit und Umwelt an der britischen Universität Portsmouth warnte diesbezüglich vor einer weltweiten Umweltkatastrophe. Gesichtsmasken bestünden zum größten Teil aus erdölbasierten Polymeren. Gelangten diese ins Wasser und letztendlich in die Ozeane gefährdeten sie die marine Flora und Fauna.

Forscher der süddänischen Universität in Odense berechneten, dass auf dem Höhepunkt der Corona-Krise 2021/22 jeden Monat 129 Milliarden Atemschutzmasken weggeworfen worden sind. Pro Minute waren das sage und schreibe drei Millionen Masken. 

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