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"Um globale Hungerkatastrophe abzuwenden" – Özdemir fordert weitere Waffenlieferungen an Ukraine

Ernährungsminister Özdemir hat vor einer globalen Hungerkrise gewarnt. Die Schuld hierfür sieht er beim Kreml: Dieser verfolge "eine Strategie des Aushungerns". Beweise für seine Anschuldigungen liefert er allerdings nicht.
"Um globale Hungerkatastrophe abzuwenden" – Özdemir fordert weitere Waffenlieferungen an UkraineQuelle: Gettyimages.ru © picture alliance

Die Waffenlieferungen an die Ukraine sollen nach Meinung des Bundesernährungsministers Cem Özdemir intensiviert werden, um eine globale Hungerkatastrophe abzuwenden. "Russlands Krieg gegen die Ukraine entpuppt sich immer mehr als ein Angriff gegen die internationale Staatengemeinschaft", sagte der Grünen-Politiker der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung:

"Darum ist es so wichtig, dass der Westen die Ukraine mit weiteren wirkungsvolleren Waffen unterstützt – und da sollte sich Deutschland nicht ausnehmen."

"Putins Strategie ist es, Konflikte zu schüren, und sein Mittel dafür heißt: den Hunger verstärken", erklärte Özdemir. Das könne sich langfristig auf die Leistungsfähigkeit der ukrainischen Landwirtschaft und damit auf die Weltversorgung auswirken. Seine Behauptung begründete der Grünen-Politiker mit "alarmierenden Nachrichten aus der Ukraine, wo russische Truppen offenbar gezielt auch landwirtschaftliche Infrastruktur und Lieferketten zerstören". Eine belegbare Quelle für seine Anschuldigungen nannte Özdemir allerdings nicht.

Putins "Strategie des Aushungerns" werde insbesondere den Ländern Probleme bereiten, in denen viele Menschen schon jetzt Probleme mit der Ernährungssicherheit hätten, sagte der Minister. Vor allem afrikanische Staaten seien hiervon betroffen. 

Die Situation müsse auf globaler Ebene angegangen werden. "Hier müssen wir uns über grundsätzliche, strukturelle Fragen der Landwirtschafts- und Ernährungspolitik weltweit verständigen." Deshalb müsse der Welternährungsausschuss der Vereinten Nationen eine zentrale Rolle übernehmen, forderte Özdemir. 

Die Aufgabe der Bundesregierung bestehe jetzt darin, die humanitäre Hilfe für die Ukraine von 64 Millionen auf 370 Millionen Euro aufzustocken. Mit der Erhöhung der Mittel könne dann auch die Arbeit des Welternährungsprogramms massiv ausgeweitet werden, erklärte der Minister. Zusätzlich würden 430 Millionen Euro für die globale Ernährungssicherung bereitgestellt, wovon 150 Millionen Euro für die Sonderinitiative "Eine Welt ohne Hunger" bestimmt seien.

Noch vor wenigen Wochen hatte Özdemir mit Blick auf die Lebensmittelversorgungslage in Deutschland an die Bürger appelliert, keine unnötigen Vorräte anzulegen. Die Versorgung sei sichergestellt, so der Ernährungsminister damals. Er hätte mit Vertretern des Handels gesprochen und auch die hätten "sehr klar gesagt, wir haben die Lage im Griff, die Versorgung ist sichergestellt!"

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