Nahost

Machtverschiebung im Nahen Osten: Syrien und Saudi-Arabien nähern sich wieder an

Saudi-Arabien nähert sich auch Syrien wieder an und kommt damit Iran weiter entgegen. Darüber hinaus zeigte man sich in Riad auch dazu bereit, eine hochrangige palästinensische Hamas-Delegation zu begrüßen.
Machtverschiebung im Nahen Osten: Syrien und Saudi-Arabien nähern sich wieder anQuelle: AFP © Syrian Presidency Facebook page

Im Zuge der Annäherung zwischen Syrien und Saudi-Arabien traf der saudische Außenminister Faisal bin Farhan Al Saud am Dienstag zu Gesprächen in Syrien ein, wobei er vom syrischen Präsidenten Baschar al-Assad empfangen wurde. Syriens Außenminister Faisal al-Miqdad war bereits vergangene Woche zu Gesprächen im Golfstaat.

Das saudische Außenministerium teilte in einer Erklärung mit, der Besuch von Prinz Faisal füge sich ein in den Rahmen "des Interesses des Königreichs an einer politischen Lösung der syrischen Krise", die darauf abziele, die Einheit, Sicherheit, Stabilität und arabische Identität Syriens zu bewahren und das Land in sein arabisches Umfeld zurückzuführen. Der syrische Präsident sagte, dass die "offene und realistische Politik" des Königreichs der ganzen Region zugutekomme und dass eine arabische Haltung erforderlich sei, um das syrische Volk bei der Überwindung der Krise, der Stabilisierung der Situation und der Befreiung des gesamten syrischen Territoriums zu unterstützen.

Es wird erwartet, dass bin Farhan Al Saud den syrischen Präsidenten nach Saudi-Arabien einladen wird. Der syrische Präsident war das letzte Mal im Oktober 2010 zu einem offiziellen Besuch in Saudi-Arabien empfangen worden. Danach hatte das saudische Königreich im Jahr 2012 seine Beziehungen zu Syrien angesichts der von westlichen Ländern aufgeputschten Rebellion gegen die syrische Staatsmacht gekappt.

Für Syrien ist die derzeitige Annäherung an das einflussreiche Königreich ein wichtiger politischer Erfolg. Die neue Entwicklung ist zugleich ein Rückschlag für die USA und Israel, die auch in jüngster Zeit immer darauf abgezielten, den Konflikt zwischen Syrien und den anderen arabischen Staaten anzufeuern.

In Tel Aviv ist man allerdings derzeit ebenso in Alarmbereitschaft, weil sich auch der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas in Saudi-Arabien aufhält, um "die jüngsten Entwicklungen in der palästinensischen Sache und die Lage in der Region zu erörtern". Die Zeitung al-Quds al-arabi enthüllte zudem, dass der Besuch von Abbas zeitlich mit dem Besuch einer hochrangigen Hamas-Delegation unter der Leitung des Politbürochefs Ismail Haniyya zusammenfalle.

Für Israel ist die jüngste Neuausrichtung der saudischen Außenpolitik ein Affront. Zuerst kam der Deal mit Iran zustande und jetzt auch noch die Annäherung an Syrien und die Hamas und damit letztlich auch eine Abkehr von der jüngst erhofften stärkeren Annäherung an Israel.

Mehr zum Thema - Iran lädt saudischen König nach Teheran ein

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.