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Moldawischer Vizepremierminister: Ziel der Unabhängigkeit von russischem Gas erreicht

Der stellvertretende moldawische Ministerpräsident, Andrei Spînu, behauptet, dass die Republik Moldau nun unabhängig von russischen Gaslieferungen geworden sei. Woher und zu welchem Preis das Land nun Gas kauft, wurde nicht erwähnt.
Moldawischer Vizepremierminister: Ziel der Unabhängigkeit von russischem Gas erreichtQuelle: Gettyimages.ru © Alexander Zemlianichenko Jr./Bloomberg

Der stellvertretende Premierminister der Republik Moldau, Andrei Spînu, hat auf seinem Telegram-Kanal bekannt gegeben, dass das Land nicht mehr von russischem Gas abhängig sei. Spînu wörtlich:

"Zum ersten Mal in der Geschichte unseres Landes wird das rechte Ufer kein von Gazprom geliefertes Gas mehr verbrauchen."

Der Vizepremierminister, der zugleich den Posten des Ministers für Infrastruktur und regionale Entwicklung bekleidet, erläuterte weiter, dass sich Moldawien seit dem letzten Jahr darum bemüht habe, Reserven zu bilden und Alternativen zu finden, um nicht mehr von nur einem Lieferanten abhängig zu sein. Das habe Moldawien nun erreicht, hieß es.

Spînu bezog sich auf ein Dekret der Kommission für Notfallsituationen, wonach das Gasunternehmen Moldovagaz im Dezember rund 100 Millionen Kubikmeter Gas von dem staatlichen Unternehmen Energocom zu einem vorläufigen Durchschnittspreis von 1.108,61 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter kaufen wird.

Dem Politiker zufolge umfasst dieser Betrag alle Kosten – sowohl den Einkauf des Gases als auch dessen Lieferung und Lagerung. Spînu versicherte, dass sich der Tarif für die Verbraucher nicht ändern werde. Zuvor hatten die moldauischen Behörden die Nationale Energieregulierungsbehörde angewiesen, die Strom- und Wärmetarife angesichts des Anstiegs der Erdgaspreise anzupassen.

Ende November erklärte der Leiter von Moldovagaz, Wadim Tscheban, dass der Kaufpreis für russisches Gas für Moldawien im Dezember 785 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter betragen habe; dies seien 36 US-Dollar weniger als im November. Der Umfang der Lieferungen bleibe mit 5,7 Millionen Kubikmetern pro Tag gleich.

Seit dem 4. Dezember kauft Moldovagaz laut Tscheban Gas bei zwei Quellen – 5,7 Millionen Kubikmeter pro Tag von Gazprom im Rahmen des geltenden Vertrags und 3,5 Millionen Kubikmeter pro Tag von Energocom für die Verbraucher am rechten Dnjestr-Ufer. Er gab aber nicht an, woher und zu welchem Preis Energocom das Gas bezieht.

Die Transnistrische Moldauische Republik (Transnistrien) ist ein nicht anerkannter Staat in Südosteuropa, der größtenteils am linken Ufer des Flusses Dnjestr liegt und einige Siedlungen am rechten Ufer hat. Als Transnistrien werden von der Republik Moldau offiziell die administrativ-territorialen Einheiten am linken Ufer des Dnjestr bezeichnet. Der Europarat betrachtet das Gebiet als von Russland militärisch besetzt. 

Mehr zum Thema - Wegen Zahlungsverzugs: Gazprom droht Moldawien mit Einstellung der Gaslieferungen

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